Defensive Polizeistrategie in Chemnitz – Ein voller Erfolg

Wer erinnert sich nicht an die Panikkampagnen der regionalen Presse im Vorfeld unseres Gastspiels in Sachsen in der letzten Saison? „2000 Hansa-Hools“ würden die Stadt in Schutt und Asche legen. Rette sich wer kann! Die Revolverblätter leisteten seinerzeit ganze Arbeit, steckten scheinbar auch die Polizei an und so wirkte deren Einsatz ziemlich chaotisch, unkoordiniert und eskalationsfördernd.
 
Dass es auch anders geht, haben wir am letzten Wochenende gesehen. Der Einsatzleiter bewies Courage und entschied sich für eine sehr defensive Strategie seiner Landespolizei. Um sein Konzept mit Fanvertretern abzustimmen, kam er im Vorfeld sogar extra nach Rostock. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Landespolizei hielt sich angenehm zurück, sperrte lediglich die Querstraßen auf der abgesprochenen Route ab und ließ die Hansafans entspannt im selbstgewählten Tempo Richtung Stadion ziehen. Die wenigen kritischen Momente, durch die Bundespolizei verursacht, konnten wir mit Hilfe unserer Anwälte meist schnell auflösen und so hielt sich die Arbeit für uns in sehr überschaubaren Grenzen.
 
Auch nach dem Spiel blieb es meist friedlich. Die Bundespolizei entschied sich zwar leider dafür, den Eingang zum Bahnhof zeitweise komplett abzuriegeln und so entgegen der Lautsprecheransagen der Landespolizei zu handeln. Die Verantwortung dafür trägt jedoch die Bundespolizei allein und nicht der Einsatzleiter der Landespolizei. Der hielt hingegen Wort und bewies, wer wirklich kommuniziert, braucht Kommunikation nicht halbherzig herbeizureden.